Mit Orgel- und Bläserklängen, Chorgesang und Erinnerungen an die Zeit vor 60 Jahren beging die Festgemeinde in der Erlöserkirche das 60jähirge Jubiläum des Gotteshauses im Landshuter Stadtteil Peter und Paul.
Unter den Ehrengästen begrüßte Pfarrer Lorenz von Campenhausen den stellvertretenden Landrat Fritz Wittmann, Bürgermeister Josef Klaus aus Niederaichbach, Dekanin Dr. Nina Lubomierski, Geschäftsführerin der Diakonie Landshut Manuela Berghäuser, den früheren Pfarrer der Erlöserkirche Pfr. Dr. Matthias Flothow und Gisela Fritz, die Witwe des verstobenen Pfarrer Werner Fritz, ökumenische Geschwister aus der kath. Schwesterpfarreii St. Peter und Paul sowie Monika Kubath vom Christlichen Bildungswerk. Im festlichen Gottesdienst erinnerte Dekanin Dr. Nina Lubomierski in ihrer Predigt an die Bibelworte bei Jesaja, welche in der Urkunde der Grundsteinlegung der Kirche vor gut 60 Jahren an die Gemeinde überliefert, sind:
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!“
Fürchte dich nicht – diese Worte, die auch der Engel auf dem Feld zu den Hirten sagt, sind in der Advents- und Weihnachtszeit wohl bekannt. „Dennoch fürchten wir uns, wenn wir auf all die Herausforderungen und Krisen blicken“, so die Dekanin in ihrer Predigt. Vor 60 Jahren fürchteten sich die Menschen auch. In der der Urkunde zur Grundsteinlegung der Erlöserkirche heißt es weiter: „Die Zeit ist ernst. Wohl geht es den Menschen gut. Aber doch liegt über ihnen die Angst vor der Zukunft.“ Diesen Worten können wir auch heute noch zustimmen, so die Dekanin. So ist es faszinierend, dass mit dem Bau des Gotteshauses auch auf die Zuversicht gebaut wurde, dass von der neuen Kirche das Wort dessen getragen werden, der allein den Menschen Lösung geben kann.“ Die Erlöserkirche in Landshut gibt Menschen aus der Gemeinde und darüber hinaus seit 60 Jahren eine geistige Heimat, für Begegnungen, für das Suchen nach Lösungen im Glauben, Zuflucht in allen Lebenslagen und verkündet immerwährend durch ihre besondere Architektur den Menschen das Wort Gottes.
Der Architekt der Kirche Hans Döllgast hat einen Ort geschaffen, der ein fester Bestandteil im Leben des Stadtteils von Landshut geworden ist. Begonnen unter anderem als Standortkirche der Bundeswehr für die damals noch aktive Kaserne, trägt sie das Wort Gottes unter die Menschen und setzt mit ihrer imposanten Erscheinung eine Marke zum Innehalten an der vielbefahrenen Kreuzung. Doch die Zeichen der Zeit gehen auch nicht an der Kirche vorbei und der als „Turm mit Gesicht“ bekannte Kirchturm ist renovierungsbedürftig. Mit vielen verschiedenen Fundraising-Projekten, wie der Verkauf von Kerzen in der Kirchturmform, versucht die Kirchengemeinde die Kosten zu stemmen und so wird auch die Kollekte des Gottesdienstes dafür verwendet.
Der gemeinsame Chor der Paulus- und der Erlöserkirche unter der Leitung von Ulrike Steinmetz, ein Ensemble des Posaunenchores der Erlöserkirche und Ilse-Maria Reich an der Orgel gestalteten den Festgottesdienst mit adventlicher Musik aus verschiedenen Epochen. Nach dem Gottesdienst wurden die Festgäste von Konfirmandinnen und Konfirmanden im Gemeindehaus begrüßt und zu herzhaften Canapés und Getränken eingeladen. Natürlich darf an so einem Kirchengeburtstag auch nicht die Geburtstagstorte fehlen, welche von Bürgermeister Josef Klaus, Dekanin Dr. Nina Lubomierski, Religionspädagogin Monika Haberl und Pfarrer Lorenz von Campenhausen angeschnitten und an die Festgäste verteilt wurde. Beim Fest begegneten sich die Menschen aus den verschiedenen Generationen und konnten sich über ihre vielfältigen Erfahrungen mit und in der Erlöserkirche austauschen.