Starkes Zeichen

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Bildrechte Nina Lubomierski

Ökumenischer Gottesdienst für die Einheit der Christen in St. Martin

Gemeinsames Beten als starkes Zeichen für ein vereintes Christentum

Ein besonderes Begrüßungskomitee erwartete die Gottesdienstbesucherinnen am vergangenen Sonntagnachmittag in der Martinskirche Landshut. Mit einem Schluck Wasser aus einem Tonkrug begrüßten Stiftsprobst Monsignore Dr. Franz-Josef Baur und Dekan Alfred Wölfl von der katholischen Kirche, Dekanin Dr. Nina Lubomierski vom evangelisch-lutherischen Dekanat Landshut, Sopranistin Cosima Höllerer von der evangelisch-lutherischen Christuskirche, Regina Nagl und Carsten Riegert vom Landshuter Katholikenrat, Pastor Jonathan Walzer und Prof. Dr. Jürgen Sikorski von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Kreuzkirche in Piflas, Alexander Swoboda von den Sieben-Tags-Adventisten und Pfarrer Bakhomios von der Koptisch-Orthodoxen Gemeinde die Gäste. Diese Tradition als Zeichen der Gastfreundschaft in Burkina Faso wurde aufgegriffen, denn eine Gruppe von Christen aus Burkina Faso hat die Texte für den Gottesdienst für alle sich beteiligenden Länder vorbereitet.

Stiftsprobst Monsignore Dr. Franz-Josef Baur klärte die Gottesdienstbesucher auf: „Nachdem sich der Gast erfrischt hat, kann das Gespräch beginnen und der Zweck des Besuchs zum Ausdruck gebracht werden.“ So ist es ihm eine besondere Ehre in der Kirche St. Martin alle, die sich mit der Feier des Gottesdienstes für die Einheit der Christen einsetzen, mit einem Glas Wasser zu begrüßen. Eine Besonderheit dieses Gottesdienstes ist es, dass sich an der Liturgie die verschiedenen Konfessionen beteiligen und jede einen Part übernimmt.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand die Geschichte vom barmherzigen Samariter, mit dem Aufruf, Gott und unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben. Diesen Appell griff Dekanin Dr. Nina Lubomierski in ihrer Predigt auf und betrachtet die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln. „Die Geschichte zeigt eine Gegenseitigkeit auf: Hilf anderen, weil Dir selbst schon geholfen wurde. Gastgeber und Gast sind aufeinander bezogen, so wie Helfende und die, die Hilfe empfangen. Für Christen ist Hilfsbedürftigkeit, ist Schwäche keine Schande, sondern gehört zum Leben als Mensch dazu. Deshalb können Christen nicht wegschauen, wenn es um Hilfebedürftigkeit anderer geht. Nicht umsonst ist das Kreuz, das Symbol der Schande und der Schwachheit, das Erkennungszeichen der Christen geworden.“

Bei einem gemeinsamen Fürbittengebet aller beteiligten Konfessionen wurde genau für diese grenzenlose Barmherzigkeit, für die Einheit, die Zusammenarbeit und die Nächstenliebe gebetet.

Die weltweite Gebetswoche zur Einheit der Christen findet jährlich statt. In jedem Jahr ist ein anderes Land mit der Vorbereitung betraut: Christen vor Ort erarbeiten Texte, die ihre Glaubensbrüder und -schwestern in anderen Ländern während der Gebetswoche nutzen. Gebete um Versöhnung und Einheit sind dabei zentral.